Ratschläge zur Geldanlage
Aktienfonds sind überflüssig – Nicht, weil sie schlecht rentieren, denn
langfristig als Sparplan tun sie es, sondern weil die meisten Aktienfonds den
eigenen Index nicht schlagen, also mit Management keine bessere Rendite
hinbekommen. Dafür werden aber happige Gebühren vereinnahmt, die den Ertrag des
Anleger schmälern. [e-fundresearch, zitiert in der FAZ 25.05.2005].
Auslandsanlagen – Auslandsanlagen außerhalb der EU sind immer
Währungsspekulationen. Ein Währungsgewinn oder -verlust kann eine Prognose zur
Makulatur werden lassen. Zudem sollten ausländische Gesetzesänderungen nicht
unterschätzt werden. So führte Holland eine Steuer auf Immobilienfonds ein, die
nicht in Deutschland angerechnet werden kann. Die Exotik des Auslands darf nicht
darüber täuschen, dass alle nur mit Wasser kochen und Überrenditen kaum möglich
sind.
Bausparen – Viele Menschen schließen Bausparverträge ab, um ein
Eigenheim zu finanzieren. Das kann sehr sinnvoll sein, vor allem in der
Hochzinsphase wie 1980/81 mit über 12 % Bauzinsen. Aber: Allein ist der Bausparvertrag ungeeignet, da
er durch die kurzfristige Tilgung eine so hohe Belastung darstellt, dass er
regelmäßig nur als Beimischung zu einem Hypothekendarlehen dienen kann.
Einrechnen muss man auch, dass der Verzicht auf möglicherweise höhere Zinsen
anderswo in der Ansparphase den Vorteil gegenüber normalen Darlehen schmelzen
lässt. [z. B. Finanztest Sept./Okt. 1994 und Verbraucherzentrale Bremen 2008]
Doch sind Bausparkassen ungemein sicher, da die Spargelder alle in
Hypotheken-besicherte Bauspardalehen fließen, in deutsche Wohnimmobilien.
Direktbanken – Mehr als einmal beklagten Verbraucherschützer die
schlechte Beratung herkömmlicher Filialbanken. Sie seien nur noch auf
Provisionen aus und die Mitarbeiter zu Verkäufern degradiert. [umfangreich
testeten: Stiftung Warentest, Feb. 2009; Wirtschaftswoche, 29.03.2008:
Bankberater packen aus]
Garantien bei Geldanlagen – Garantien sind in der Regel durch die Anleger selbst zu
zahlen, allerdings versteckt. So wird etwa ein Geldbetrag garantiert, der durch
die Anlage eines Teils der Anlegergelder in ein sicheres Depot erzielt wird. Das
könnte der Anleger aber selbst machen. Sollte eine Garantie nicht von einer Bank
stammen, taugt sie sowieso nicht, da im Zweifelsfall die Gesellschaft nebst
ihrer Geldanlage in Schwierigkeiten kommt.
Geld in festverzinslichen Papieren anlegen ist sicher? – Einerseits ja,
aber nicht bei Inflation. Dann führt eine 10-jährige Anleihe mit 4 % Zinsen nach
z. B. 3 % Inflation und zusätzlichen Steuern zu Vermögensverlusten. Schlimmer wird es bei
hoher Inflation wie in den beiden Ölpreiskrisen. Anfang der 80er Jahre hatte die
BRD Inflationsraten von 5 - 6 %. Es gibt keine wirklich sichere
Geld-Anlage - selbst Immobilien wurden schon enteignet, ehrwürdige
Unternehmensgiganten starben aus, Rentenpapiere entwertet und Betrügereien gab
es auch quer durch die Geschichte. Sicherheit gibt nur die Streuung.
Hausfinanzierung mit Währungskrediten? – Währungskredite in Schweizer
Franken, Yen oder Dollar sind attraktiv bei
deren niedrigen Zinsen. Wenn Sie schätzen, dass der Kreditzinssatz zum Eurokredit auf
Dauer 1 % niedriger wäre, könnte die Währung um 10 % steigen, ohne dass sie sich
schlechter als mit dem Eurokredit stellten. Fiele die Währung gar, dann
machten Sie bei Tilgungen Währungsgewinne; stiege die Währung, machten Sie
Verluste.
Währungskredite eignen sich bei Anlagen in entsprechender Währung, um das
Währungsrisiko zu sichern. Wenn z. B. ein Dollarkredit für einen
US-Immobilienfonds aufgenommen wird, so ist der Dollarkurs für den Kreditteil
egal, denn auf Dollarbasis ändert sich nichts dadurch. Inzwischen gibt es
jedoch Haufinanzierungen in Fremdwährung, insb. in Schweizer Franken, mit nur kurzfristig
festgeschriebenen Zinsen. Geht die Zinsdifferenz-Spekulation in den ersten
Jahren auf, wie oben beschrieben, so lohnt dies; ein alter Bankerspruch sagt: "Was man vorne
einspart, braucht man hinten nicht mehr zu zahlen." Allerdings ist erstens
das Risiko der Währungsschwankung erheblich, zweitens der Zinsänderung, denn variable, kurzfristige und deshalb niedrige Zinsen als
Kredit bei einer langlaufenden Anlage einzusetzen, kann bei gestiegenen
Anschlusszinsen zum Fiasko werden. Daran ist die Commerzbank vor vielen Jahren
beinahe pleite gegangen, ebenso die Hypo Real Estate.
Millionär – Eine deutsche Untersuchung zeigte, dass
Millionäre unscheinbare
Personen sind, die zeitlebens viel sparen und hart arbeiten, also fernab vom
Klischee leben.
Spareifer – Da keiner weiß, wie alt er ist, sollte er vor
lauter Sparen nicht vergessen, ins Leben zu
investieren. Bildung und einen Wohlstandbauch kann ihm keine Krise oder Crash
mehr nehmen.
Streuung – Geld gestreut anlegen heißt bei den Deutschen laut der
Vermögensstatistik der Bundesbank: Aktien, Lebensversicherungen, festverzinsliche Wertpapiere,
Sparbuch und Investmentfonds.
Aber es gibt viel mehr, auf das man streuen kann,
z. B. geschlossene Fonds mit Windrädern, Containern usw.*) Oder
auch in ...
... Versicherungen – die braucht man nur, wenn man das Risiko nicht selbst tragen
kann, z. B. im Falle einer Haftpflichtversicherung,
Risiko-Lebensversicherung für die Familie, Unfallversicherung, Hausrat und
ähnliche
unkalkulierbar teure Risiken.
... das größte Vermögen - die eigene Arbeitskraft. Investieren Sie in
Bildung, denn Ihr Jahreseinkommen multipliziert mit Ihren restlichen Arbeitsjahren ist sehr viel
wert.
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